
Die Basis: Warum Marketing für Coworking Spaces so entscheidend ist
Marketing ist mehr als Sichtbarkeit. Gerade für Coworking Spaces, wo es oft darum geht, ein noch wenig bekanntes Konzept zu vermitteln, ist es essenziell, nicht nur Aufmerksamkeit zu erzeugen, sondern ein tieferes Verständnis für das Angebot zu schaffen. Coworking ist nicht einfach die Vermietung einer Immobilie, oder eines Schreibtisches, sondern ein Ort, der Vertrauen, Zugehörigkeit und Inspiration bietet. Eine durchdachte Marketingstrategie hilft dabei, aufzuklären und die vielen Vorteile dieser neuen Arbeitswelt für potenzielle Coworker aufzuzeigen.
Zielgruppen definieren: Wer sind deine Coworker?
Je schärfer dein Zielgruppenprofil, desto wirkungsvoller deine Kommunikation. Kreative Freelancer, Start-ups, Pendler*innen, Gründer*innen und hybride Teams? Jede Zielgruppe bringt eigene Bedürfnisse mit. Personas helfen, diese sichtbar zu machen und Kommunikationswege, Bildwelten und Tonalität danach auszurichten.


Deine Story: Warum dieser Space? Warum jetzt?
Menschen interessieren sich mehr für Geschichten, weniger für Fakten. Was ist deine Motivation, einen Coworking Space zu eröffnen? Welche Werte verkörperst du? Welche Probleme löst dein Space? Erzähle diese Geschichte konsistent in Text, Bild und Sprache.
Deine Marke: Vom Logo bis zur Haltung
Ein professionelles Corporate Design und ein konsistenter Auftritt schaffen Wiedererkennung. Noch wichtiger ist aber die Haltung dahinter: Wofür stehst du? Wie sprichst du mit deiner Community? Marke ist mehr als Farbe und Typografie – sie ist gelebte Identität.


Website: Deine digitale Visitenkarte
Die Website ist oft der erste Kontaktpunkt. Sie sollte nicht nur schön, sondern auch funktional sein. Klare Preisstruktur, Buchungsmöglichkeit, gute Bilder, Testimonials, Kontaktmöglichkeiten und ein Blog mit wertvollen Inhalten helfen, aus Besuchern Coworker zu machen. SEO spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle. Bedenke dabei auch, dass immer häufiger KI für die Suche verwendet wird und Suchmaschinen immer weniger eine Rolle spielen werden.
Blog: Expertise zeigen, Sichtbarkeit steigern
Ein Blog hilft dir nicht nur in Sachen SEO, sondern positioniert dich als Expert*in. Schreibe über relevante und zeitgemäße Themen wie New Work, Selbstständigkeit, Produktivität oder Netzwerken. Beziehe Coworker mit ein indem du sie und ihre Unternehmen vorstellst und zum Beispiel ihre Erfoglsgeschichte teilst.


Newsletter: Direkt ins Gedächtnis
Ein regelmäßig versendeter Newsletter schafft Verbindung. Ob monatlich oder quartalsweise: berichte über Neuigkeiten, biete attraktive Angebote, stelle neue Coworker vor, kündige Events an oder verlinke auf deine aktuellen Blogbeiträge. So bleibst du im Gespräch, ohne zu nerven.
Social Media: Sichtbar und greifbar sein
Setze auf die richtigen Kanäle: LinkedIn für Business-Kontakte, Instagram für visuelle Einblicke, Facebook für Community-Building. Inhalte können Raumvorstellungen, Coworker-Portraits, Veranstaltungshinweise, Produktivitätstipps oder Ähnliches sein. Wichtig: Interaktion nicht vergessen. Social Media gibt dir die Möglichkeit der Kommunikation in beide Richtungen – nutze diese Möglichkeit und binde deine Follower aktiv ein.


Google Business: Lokal auffindbar sein
Ein gepflegtes Google Business Profil bringt dich bei lokalen Suchanfragen nach vorne. Lade Fotos hoch, gib deine Öffnungszeiten an, bitte deine zufriedenen Coworker um Bewertungen. So wirst du sichtbar, bevor deine Website besucht wird – und schaffst Vertrauen noch vor dem ersten Besuch oder Gespräch.
Visuelle Qualität: Fotos & Videos mit Aussagekraft
Investiere in professionelle Fotos und kurze Videos. Menschen wollen sehen, wie dein Space aussieht, wie die Atmosphäre ist, wie Menschen darin arbeiten. Gute Bilder sagen mehr als tausend Worte.


Events veranstalten: Erlebbarkeit schaffen
Organisiere eigene Veranstaltungen: Tag der offenen Tür, Networking Events, Vorträge oder Workshops. Zeig, wie dein Space funktioniert, welche Menschen sich dort treffen, was das Besondere an diesem Ort und dieser Community ist. Events machen Coworking greifbar – besonders für Skeptiker*innen.
Gratis-Probetage: Barrieren abbauen
Viele potenzielle Coworker zögern vor dem Unbekannten. Lade sie ein, einen Tag kostenlos deine Räumlichkeiten zu nutzen. Führe sie durch den Space, erkläre Abläufe, stelle sie der Community vor. So wird aus anfänglicher Skepsis schnell echte Begeisterung.


Word of mouth: Von innen nach außen
Zufriedene Coworker sind die besten Botschafter. Ermögliche Austausch, veranstalte interne Events, greife Themen auf, die im Coworking Space entstehen. Wenn du es schaffst, dass Menschen sich verbunden fühlen, tragen sie das nach außen weiter. Eine ehrliche Empfehlung ist und bleibt eine der besten Marketing-Methoden.
Home Staging: Atmosphäre verkaufen
Ein leerer Raum verkauft sich schlecht. Richte unvermietete Bereiche so ein, dass du auch selbst darin arbeiten wollen würdest. Zeige Nutzungs-Szenarien, schaffe Behaglichkeit.


Netzwerken: Offline sichtbar werden
Ob bei der Wirtschaftskammer, bei Gründerveranstaltungen, lokalen Events oder Branchenmeetings: Deine physische Präsenz ist wichtig. Nimm aktiv teil, bring dich in Gespräche ein, erkläre dein Angebot verständlich und enthusiastisch. Visitenkarten und Folder dabei haben ist Pflicht.
Folder, Flyer, Plakate: Print wirkt
Auch im digitalen Zeitalter haben Drucksorten ihre Berechtigung. Ein gut gemachter Unternehmensfolder hinterlässt Eindruck und versorgt Interessent*innnen mit den wichtigsten Informationen vorab. Plakate oder kleine Citylights können punktuell Sichtbarkeit bringen.


Pressearbeit: Redaktionelle Sichtbarkeit nutzen
Lokale Medien berichten gerne über neue Konzepte. Bereite eine aussagekräftige Pressemappe vor, nimm aktiv Kontakt zu Redaktionen auf, biete Geschichten statt Werbebotschaften. Je konkreter und interessanter deine Geschichte, desto eher wird berichtet.
Empfehlungsmarketing: Kund*innen zu Multiplikatoren machen
Sprich deine Coworker aktiv auf Weiterempfehlungen an. Belohne erfolgreiche Empfehlungen mit Rabatten, Goodies oder Gutscheinen. Wichtig ist: Die Empfehlung muss sich gut anfühlen, nicht nach „Verkauf“.


Giveaways & Werbeartikel: Präsenz, die bleibt
Gut gemachte Werbeartikel sind wesentlich langlebiger als digitale Werbung. Ob Tasse, Notizbuch oder Stofftasche – sie bringen deine Marke in den Alltag deiner Zielgruppe. Achte auf Qualität, Nutzwert und Nachhaltigkeit. Ideal als Willkommensgeschenk, Event-Goodie oder Erinnerung an deinen Space.
Zum Schluss: Marketing ist kein Selbstzweck
Ein voller Coworking Space ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kluger, konsistenter Maßnahmen. Marketing bedeutet dabei nicht, laut zu sein – sondern relevant. Authentizität, Klarheit und ein gutes Gespür für deine Zielgruppe machen den Unterschied. Fang bei dem an, was schon da ist: deiner Community.
Über die Autorin:
Sonja Krennmair
verfügt über jahrelange Praxiserfahrung in Marketing und Werbung sowie auch in der Coworking-Branche. Sie leitete einen der erfolgreichsten Coworking Spaces in Oberösterreich und bringt ihre Expertise bis heute im Netzwerk Coworking Oberösterreich mit ein. Aktuell ist sie in einer renommierten Marketingagentur in Wels tätig. In ihrem Buch „Dein Coworking Space: erfolgreich planen, gründen und betreiben“ gibt sie praxisnahe Einblicke für alle, die ihren eigenen Space professionell und nachhaltig umsetzen möchten.
Zum Buch:

Dein Coworking Space: erfolgreich planen, gründen und betreiben
von Sonja Krennmair
Bilder erstellt mit ChatGPT (OpenAI). © OpenAI 2025.